Liebe Leserinnen und Leser, wie soll unser neuer Blog heissen? Stimmen Sie ab! Im Januar erscheint der Blog zu Gesundheit, Ernährung und Schönheit. Helfen Sie uns bei der Namenssuche und klicken Sie am Ende dieses Beitrags auf Ihren Favoriten. Besten Dank! Die Redaktion.

Auf dem Weg zum Morton Neurom: Läufer leiden häufig an einer schmerzhaften Nervschädigung im Vorfuss. (Flickr/TheQSpeaks)
Was ist ein Morton Neurom, warum sind Läufer betroffen – und was kann man gegen die Schmerzen tun? Unser Sportarzt Dr. Martin Narozny-Willi* erklärts:
Symptome
Diese Schmerzen am Fuss, sie sind nicht mehr auszuhalten! Seit Wochen dauern sie nun schon an.
Zuerst hatten Sie nur beim Lauftraining Beschwerden. Ein brennender Schmerz am Vorfuss und teilweise ein Fremdkörpergefühl, als würde Sie ständig ein Steinchen im Schuh plagen. Am Anfang sind die Beschwerden nach dem Training gleich wieder abgeklungen, jetzt leiden Sie aber auch zunehmend im Alltag. Seit auch noch ein Taubheitsgefühl zwischen den Zehen hinzugekommen ist, war es genug. Sie gingen zum Arzt.
Differentialdiagnose und Abklärung
Ihr Arzt war sich zuerst auch nicht so ganz sicher. Am Vorfuss kann bei einem Läufer so einiges Beschwerden verursachen. Fussfehlformen, Überbelastungsreaktion der Mittelfussknochen, Durchblutungsstörungen der Knochen, Ermüdungsbrüche, Nervenläsionen, Gelenkentzündungen und Arthrose, um nur einige zu erwähnen. Bei der Untersuchung konnte der Arzt einen Schmerzpunkt an der Fusssohle feststellen, zudem bereitete die Kompression des Vorfusses heftige Schmerzen.
Das Röntgenbild des Fusses war unauffällig. Der Arzt hat einen Verdacht, will der Sache weiter auf den Grund gehen und veranlasst eine MRI-Untersuchung, die dann auch die Diagnose liefert. Wie bitte, ein Morton Neurom? Nie zuvor gehört.
Diagnose
Bei einem Morton Neurom handelt es sich um eine wiederholte mechanische Schädigung eines Nervs am Vorfuss, welcher für die Sensibilität verantwortlich ist. Dadurch kommt es zu einer Entzündung und Schwellung sowie bei längerem Verlauf auch zu einer Vernarbung des Nervs. In diesem Stadium klingen dann die Beschwerden meist auch nicht mehr spontan ab.
Ursachen
Die eigentliche Ursache ist nicht ganz klar. Als Risikofaktoren gelten z.B. Spreizfüsse mit einer Abflachung des Fussquergewölbes und zu enge Schuhe. Beides verursacht einen erhöhten Druck auf den Nervenstrang, sodass sich dieser zwischen den Mittelfussknochen und den dazu gehörenden Bändern immer wieder entzündet. Typischerweise tritt das am häufigsten zwischen der 3. und 4. Zehe auf. Die Nervenentzündung erklärt auch die brennenden Beschwerden und das Taubheitsgefühl zwischen den Zehen.
Therapie
Zuerst sollten die Ursachen angegangen werden: Um einen Spreizfuss zu korrigieren, kann eine Schuheinlage für den Laufschuh angefertigt werden, welche den mechanischen Druck auf den Nerv reduziert. Bei den Laufschuhen sollte auf ein Modell gewechselt werden, welches dem Vorfuss mehr Platz lässt. Oft ist dies leider nicht ausreichend. Um die chronische Entzündungsreaktion zu stoppen, muss der Nerv auch mit einer oder allenfalls mehreren Kortisoninjektionen beruhigt werden. In der Mehrheit der Fälle können damit die Beschwerden zum Abklingen gebracht werden.
In seltenen Fällen treten trotz aller Massnahmen die Beschwerden wieder auf. Dann muss bei entsprechendem Leidensdruck eine Operation erwogen werden. Dabei wird der verdickte und vernarbte Nerv herausgeschnitten. Danach bleibt allerdings ein Taubheitsgefühl zwischen den Zehen. Die Zehen selbst können jedoch weiter aktiv bewegt werden, da es sich nur um einen Hautnerv handelt, der keine motorischen Fasern führt. Nach der Operation muss der Vorfuss in einem Spezialschuh für 3 bis 4 Wochen entlastet werden.
*Dr. med. Martin Narozny-Willi, Facharzt Orthopädische Chirurgie FMH, Sportmedizin SGSM und Verbandsarzt Swiss Ice Hockey. Medbase Zürich, Sportmedizin und Leistungsdiagnostik. Die Klinik ist eine Swiss Olympic Medical Base.
Liebe Leserinnen und Leser, im Januar erscheint der Blog zu Gesundheit, Ernährung und Schönheit. Helfen Sie uns bei der Namenssuche und klicken Sie auf Ihren Favoriten. Besten Dank! Die Redaktion.